Zum 100. Geburtstag hat die IFA alle Register gezogen, um sich als zukunftsfähige Innovations-Show zu präsentieren. Das ist nach dem missglückten Neustart vergangenes Jahr ganz gut gelungen. Die kommenden Jahre wird es nicht einfacher, die Big Player der CE- und IT-Branche für die IFA zu gewinnen.
Nach den verlorenen Corona-Jahren und dem schweren Neustart im vergangenen Jahr wollte oder besser musste es die IFA 2024 richtig krachen lassen. Denn die traditionsreiche CE-Messe feierte ihr hundertstes Jubiläum und das wollte der neue Messechef Leif Lindner nutzen, um zu zeigen, dass die IFA keinen Staub angesetzt hat und technisch auf der Höhe der Zeit ist.
Nach der nicht so geglückten Premiere des neuen Messeveranstalters Clarion im vergangenen Jahr, gelang das der Jahrhundert-IFA im Großen und Ganzen recht gut. Der Messeveranstalter Clarion und das IFA-Management haben sich sichtlich Mühe gegeben, es dieses Jahr besser zu machen. Vieles habe besser geklappt, und so einige Kritikpunkte seien ausgeräumt worden, war von den Ausstellern zu hören. Lob gab es auch für den neuen Messechef, der die CE-Branche kenne und sehr pragmatisch agiere.
Lindner hat der IFA einen neuen, frischen Markenauftritt verpasst, neue Formate und Bereiche für Influencer und Blogger eingeführt. Das Maskottchen „Miss IFA“ war schon im Vorjahr geräuschlos entsorgt worden. Und auch die Abkürzung IFA steht jetzt nicht mehr für Internationale Funkausstellung, sondern für „Innovation for all“.
Der Anspruch, Tradition und Innovation zu verbinden, wurde bereits im Foyer deutlich, wo Albert Einstein, der einst die IFA eröffnete, als dreidimensionales Video die Besucher begrüßte.
Linder hatte im Interview mit connect professional im Vorfeld auch betont, dass die IFA keine reine Technologie-Show sein sollte, sondern mehr Showcharakter und Entertainment bieten soll. Dieses Jahr wurde deshalb der beliebte Sommergarten zurückgeholt und mit Konzerten, darunter Megastar Bryan Adams, belebt. Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen sorgten für ordentliche Besucherzahlen. Laut Abschlussmeldung waren es mehr als 215.000 Besucher aus 138 Ländern und 1.800 Aussteller.
CEO Lindner freute sich über das gute Ergebnis und die Aussichten für das kommende Jahr. Viele Aussteller hätten bereits wieder gebucht. „Wir sind sehr zufrieden mit der großen Anzahl an bereits jetzt erfolgten Buchungen unserer Aussteller für die IFA 2025“, so Lindner.
Ausgebucht war auch der Reseller Park, der dieses Jahr mit 220 Ausstellern die gesamte Halle 25 einnahm. „Wir waren schon zwei Monate vor Beginn komplett ausgebucht“, betont Jan Nintemann, der mit seiner Osnabrücker Agentur Global Fairs den Fachhandelsbereich seit mehr als 25 Jahren organisiert. Der Zuspruch sei so groß, dass der Reseller Park im kommenden Jahr in die noch größere Halle 27 umziehen wird.